Leopoldi Pressekonferenz:
Stift Klosterneuburg - Gebaute Identität Niederösterreichs
„Nur durch Zusammenhalt werden wir eine gute Zukunft haben, das gilt in der Gesellschafft, in der Politik und in der Kirche“, so Prälat Maximilian Fürnsinn. „Es gilt sich bewusst zu machen, was Niederösterreich ausmacht, und Kraft zu schöpfen für die Herausforderungen der Zukunft“, so LH Johanna Mikl-Leitner.
Der Auftakt zum niederösterreichischen Landesfeiertag im Stift Klosterneuburg ist eine gelebte Tradition, der mit einer Pressekonferenz von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, dem Administrator des Stiftes Klosterneuburg Prälat Maximilian Fürnsinn und Wirtschaftsdirektor Andreas Gahleitner am heutigen 15. November erfolgte. Nach dem Pressegespräch wurde die Heilige Messe in der Stiftskirche gefeiert, der Zelebrant war heuer Abt Petrus Pilsinger vom Stift Seitenstetten. Danach erfolgte am Stiftsplatz der Leopoldisegen.
Durch Zusammenhalt eine gute Zukunft.
Das heutige Niederösterreich habe vor rund 900 Jahren von hier seinen Ausgang genommen, sagte Prälat Fürnsinn in seiner Stellungnahme. Der heilige Leopold habe hier seinen Herrschaftsbereich aufgebaut und den Menschen dadurch sehr viel an Sicherheit und Frieden vermittelt, hielt er fest. Man feiere heute aber „kein Fest der Vergangenheit“, so der Prälat: „Dieses Fest fordert uns auf, den Blick in die Zukunft zu richten.“ Angesichts von Krisen wie Krieg, Teuerung und Klimawandel brauche es wieder „einen Grundkonsens für unser Zusammenleben und ein Werte-Fundament“. Es stellt sich die Frage was trägt uns, was hält uns zusammen. „Es muss in unserer Zeit wieder mehr um das Gemeinsame gehen. Nur durch Zusammenhalt werden wir eine gute Zukunft haben“. Das gilt in der Gesellschafft, in der Politik und das gilt auch in der Kirche. Der Papst hat einen sogenannten synodalen Prozess ausgerufen. Was meint er damit? Er meint, dass wir einen gemeinsamen Weg gehen sollen, das Miteinander zu stärken.
Am heutigen Landesfeiertag gelte es, „sich bewusst zu machen, was Niederösterreich ausmacht, und Kraft zu schöpfen für die Herausforderungen, die vor uns liegen“, bezeichnete die Landeshauptfrau das Stift Klosterneuburg als „Krafttankstelle für den Weg nach vorne“. In ihren Ausführungen hob sie vor allem auch die Bedeutung des Ehrenamtes hervor: „Fast jeder Zweite in Niederösterreich engagiert sich ehrenamtlich, und gerade in Ausnahmesituationen, wie wir sie jetzt gerade erleben, von der Pandemie bis hin zum Krieg in der Ukraine mit all seinen Folgen, braucht es das Ehrenamt.“ Mikl-Leitner verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Freiwilligenmesse am vergangenen Sonntag im Landhaus in St. Pölten: „Es war ein Fest des Ehrenamtes, bei dem sich über 60 Vereine mit ihrer wertvollen Arbeit präsentiert haben“.
Dieses Stift ist ein bedeutender Platz.
Im Zuge des heurigen Jubiläumsjahres „100 Jahre eigenständiges Niederösterreich“ habe man „all das in den Mittelpunkt gestellt, was uns wert und wichtig ist“, betonte die Landeshauptfrau weiter, und hob hier auch den Erhalt und die Pflege der Kulturgüter wie Stifte, Klöster und Kirchen hervor. Gerade das vom heiligen Leopold im Jahr 1114 gegründete Stift Klosterneuburg habe „eine Strahlkraft weit über Niederösterreich und Österreich hinaus“, nannte sie u. a. das Grabmal des heiligen Leopold, die Stiftsbibliothek oder das Stiftsmuseum: „Dieses Stift ist für uns in Niederösterreich ein bedeutender Platz, und wir haben die Verantwortung und Aufgabe, all das für die nächsten Generationen zu erhalten.“ Aus diesem Grund bringe sich das Land Niederösterreich auch bei den derzeit laufenden Renovierungsarbeiten ein, so werde die bis 2023 laufende Restaurierung der Türme mit 25 Prozent der Gesamtkosten von rund 5,5 Millionen Euro unterstützt, informierte Mikl-Leitner. Im Zuge der Arbeiten seien Zeitkapseln entdeckt worden, und darum wolle man diesen Fund zum Anlass nehmen, um nach Abschluss der Arbeiten erneut eine Zeitkapsel mit aktuellen Inhalten zu hinterlegen, kündigte sie an.
Gebaute Identität Niederösterreichs
Wirtschaftsdirektor Gahleitner berichtete über die laufenden Renovierungsarbeiten an den Stiftstürmen. So seien die Türme in den Jahren 1882 bis 1889 in den jetzigen Zustand gebracht worden, 1989 bis 1994 sei eine Sanierung der 82 Meter hohen Türme erfolgt. Nachdem 2014 allerdings Gesteinsteile der Türme auf den Stiftsvorplatz gefallen waren, sei „Gefahr im Verzug“ gewesen und eine Sanierung notwendig geworden. Die Renovierung sei „unglaublich arbeitsintensiv“, über 750 Teile sollen getauscht werden, derzeit seien zehn bis 25 Personen pro Tag auf der Baustelle, hauptsächlich seien niederösterreichische Firmen eingesetzt, informierte er. „Unser Ziel ist es, dieses niederösterreichische Wahrzeichen für die Zukunft zu erhalten“, so der Wirtschaftsdirektor.
Zeitkapsel Botschaft 2022
Anschießend wurde eine Botschaft für die neue Zeitkapsel unterzeichnet. Diese wird, so wie die bei den Renovierungsarbeiten gefundene Zeitkapsel, in der Kirchturmspitze deponiert. Unterzeichner waren: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Prälat Maximilian Fürnsinn, Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager, Kämmerer Anton Höslinger und Stiftspfarrer Stadtdechant Reinhard Schandl. Der Inhalt der Botschaft gilt der zukünftigen Generation, wird daher nicht veröffentlicht, nur die Unterzeichner durften ihn lesen.
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Bildtext:
Mit der neuen Zeitkapsel: Stifts-Kämmerer Anton Höslinger, Prälat Maximilian Fürnsinn, Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Stiftspfarrer Stadtdechant Reinhard Schandl.
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